„Meine Seele redet Deutsch"
Zu den ganz frühen Pionieren einer Literatur, die von einer neuen, selbstbewussten Generation „nicht-nur-deutschstämmiger“ Autoren geschrieben wurde, gehört der Schriftsteller Feridun Zaimoglu. Mit seinem Debüt „Kanak Sprak“ mischte er 1995 die gemütliche, vorwiegend „biodeutsche“ Literaturszene auf und provozierte die Leser, zuletzt feierte er Erfolge mit seinem wortgewaltigen Luther-Roman. Er wird an diesem Abend im Gespräch mit dem hr2-Redakteur Ruthard Stäblein einen Querschnitt durch sein Werk geben und aus seinen zahlreichen Büchern lesen. Nicht zuletzt stehen dabei sich verändernde Selbst- und Fremdbilder in unserer Einwanderungsgesellschaft zur Debatte.
Ein spannend-kontroverser Abend ist garantiert. mehr
Foto: Wolfgang Schmidt
Foto: Dirk Skiba
Foto: privat
Mit Safiye Can und Sandra Gugićim Gespräch mit Jamal Tuschick
Im Rahmen der Textland-Zukunftswerkstatt MAIN LABOR ist Jamal Tuschick, einer der frühen Pioniere einer neuen, selbstbewussten Generation „nicht-nur-deutschstämmiger“ Autorinnen und Autoren zusammen mit Safiye Can und Sandra Gugić im Literaturhaus zu Gast. Die beiden Autorinnen lesen aus ihrem Werk und sprechen über aktuelle Verschränkungen von Politik, Feminismus, Literatur und Migration.
Safiye Can wurde als Kind tscherkessischer Eltern in Offenbach am Main geboren. Sie ist Lyrikerin, Herausgeberin sowie literarische Übersetzerin. Sie wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis und dem Alfred Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur. 2017 erschien ihr aktueller Gedichtband „Kinder der verlorenen Gesellschaft“.
Sandra Gugic ist Wienerin serbischer Herkunft. Sie studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien sowie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr erster Roman „Astronauten“ wurde für verschiedene Debütpreise nominiert. Sie ist Mitbegründerin von nazisundgoldmund.net, einer Autor*innenallianz gegen die Europäische Rechte und ihre internationalen Allianzen. mehr
Desintegriert euch!
Die aktuelle Gretchenfrage der Nation: Wie hast du’s mit der Integration? Mehr fördern, sagen die einen, mehr fordern, die anderen. Alles für die Katz, meint der „Lyriker, Berliner und Jude“ Max Czollek in seiner politischen Streitschrift Desintegriert euch! Nicht das Wie der Integration ist für ihn das Problem, sondern der Begriff an sich. Denn er setze ein gesellschaftliches „Zentrum“ voraus, eine „Dominanzkultur“, der durch die bunt gescheckte Lebensrealität Deutschlands alltäglich Lügen gestraft werde. Seinen polemischen Aufruf zur Desintegration erläutert Czollek am Beispiel der jüdischen Minderheit. Die sie auszeichnende Vielfalt schnurre in der deutschen Öffentlichkeit auf eine Facette zusammen: „die Nachkommen der Täter*innen bei der Konstruktion ihrer Identität zu unterstützen“. Czollek fordert dazu auf, aus dieser Rolle auszubrechen, weil Judentum sich nicht auf Schlagworte wie Shoa und Antisemitismus reduzieren lässt. Eine Analyse und Kritik der deutschen Erinnerungspolitik ist dabei genauso inbegriffen wie das Aufzeigen möglicher Alternativen. Angesichts des allenthalben wieder erstarkenden Nationalismus hat Czollek ein Ziel klar vor Augen: „Wir müssen weg von jeder Sehnsucht nach Normalität“. Über seine Thesen wird er an diesem Abend mit dem Theaterautor und Dramaturg Necati Öziri sprechen. mehr
Mit Safiye Can und Karosh Taha m Gespräch mit Jamal Tuschick
Im Rahmen der Textland-Zukunftswerkstatt MAIN LABOR ist Jamal Tuschick, einer der frühen Pioniere einer neuen, selbstbewussten Generation „nicht-nur-deutschstämmiger“ Autorinnen und Autoren zusammen mit Safiye Can und Sandra Gugić im Literaturhaus zu Gast. Die beiden Autorinnen lesen aus ihrem Werk und sprechen über aktuelle Verschränkungen von Politik, Feminismus, Literatur und Migration. mehr
Weitere Textland-Veranstaltungen folgen demnächst.